Verlage und digitale Medien – LÜBBE DIGITAL – Bastei Lübbe

Über Verlage und Neuerscheinungen wird bereits mehr als genug gebloggt. Warum also ausgerechnet ein Artikel über einen Verlag? Um ehrlich zu sein: ganz dummer Zufall.
Vor ca. drei Wochen habe ich eine Unternehmensmeldung zu Bastei Lübbe gelesen (Unternehmensanleihe mit 6,75% Verzinsung Volumen 30 Mio. Euro. Stolz Summe). Hier stand unter anderem zu lesen:

„…Wachstum stärken, Rentabilität verbessern
Bastei Lübbe beabsichtigt bei gleichzeitiger Verbesserung der Rentabilität weiter zu wachsen. Den Nettoemissionserlös aus der geplanten Anleihe will der Verlag zur Finanzierung seiner Wachstumsstrategie einsetzen und neben vorrangigen Investitionen in potenzielle Akquisitionen insbesondere Investitionen in den Bereich “Digitale Medien” tätigen, um die Marktstellung des Unternehmens weiter auszubauen.
Der Bereich Entertainment (Digitale Medien) ist in der Strategie eines der wichtigsten Wachstumsfelder für Bastei Lübbe. Unter dem Verlagslabel “LÜBBE DIGITAL” bedient das Unternehmen den stetig wachsenden Markt für digitale Unterhaltung – insbesondere eBooks und Apps gewinnen stetig an Bedeutung. “Für unsere großen Wachstumsschritte in Richtung digitaler Medien sind Investitionen wichtig, damit wir weiterhin mit der Zeit gehen und die Chance der neuen Möglichkeiten und Entwicklungen in diesem Bereich nutzen können”, sagt Verleger Stefan Lübbe. …“

Lustigerweise kam ausgerechnet am Wochenende der Buchmesse in Frankfurt auch ein Newsletter von Bastei Lübbe (gutes Timing, liebe Marketing-Leute), der im Auszug so aussah:


Das Konzept scheint in vielen Punkten stimmig. Das Angebot des Hör-, E-Books und selbstverständlich Apps bedient wohl momentan jedes Klientel. Zwischen 2,39 und 1,49 € liegt die Preisspanne, je nachdem für welche Datei man sich entscheidet, wobei die App natürlich die teuerste Variante ist.

Mit zwölf Teilen kommt man bei der günstigen Variante also auf 16,39 € Gesamtverkaufspreis, der erste ist ja kostenlos. Nicht dumm, wenn die Story gut ist, liegt man irgendwo zwischen Hardcover und Taschenbuch. Das einzige Risiko ist also eine schlechte Geschichte und zu wenige Downloads.
Ausgesprochen weise die Entscheidung das E-Book über Amazon anzubieten, denn selbstverständlich habe ich ohne zu zögern, die erste kostenlose Folge auf den Kindle gezogen (bin immer noch sehr begeistert, wie leicht und zuverlässig das funktioniert).
Auch das Design der Special-Site kann sich sehen lassen, hier hat man sich Mühe gegeben. „Android coming soon“ sagt schon Alles. Allerdings kann man dem Verlag keinen Vorwurf machen, die breite Masse hat entweder IPhone oder Kindle.
Was absolut nervt, ist das Gewinnspiel auf Facebook und hierbei geht es nicht mal um die Tatsache, dass es auf Facebook ist ( auch hier ist Bastei Lübbe von Marketing- und Social Media-Leuten wirklich gut beraten worden), sondern das freischalten über den „I like“-Button.
Was macht Ihr mit den vielen „Likes“? Messen, wie viele Leute da drauf geklickt haben. Toll! Mehr Aussagekraft hat dieser Button nicht mehr.
Widmen wir uns also wieder den wichtigen Sachen. Dem Roman. Ich gehe mal den ersten Teil anlesen. Mal schauen, ob der etwas taugt. Bericht folgt.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert