Wie viele Sätze gibt man einem Text,…

…um zu entscheiden, ob man weiterliest oder es sein lässt?

Diese Frage beschäftigt mich schon eine ganze Weile und so leicht ist sie auch nicht zu beantworten, wenn es um Texte, Geschichten oder Bücher geht, die man eigentlich lesen möchte. Denn hat man einmal angefangen, überkommt einen das Gefühl, den Text fertig lesen zu müssen, auch wenn er nicht besonders interessiert oder schlecht geschrieben ist. Hinterher ärgert man sich ein bisschen, weil es Zeit gekostet hat. So zumindest geht es mir, denn, wenn ich ein Buch anfange, lese ich es auch bis zum Ende durch. Die abgebrochenen Bücher kann ich an einer Hand abzählen.
Man gibt es nur ungern zu, aber lange Texte schrecken manchmal ab. So müssen Titel und die ersten Sätze bereits so gut geschrieben sein, dass man auch wirklich sich die Zeit nimmt weiter zu lesen.

Mittlerweile ist das Web voller Blogs, Foren und Verlagsseiten mit Leseproben. Nicht zu vergessen die Newsletter. Oft weiß man gar nicht mehr, wo man hinlesen soll.
Deswegen habe ich für mich selbst drei Regeln aufgestellt, wann und warum ich Geschichten, Texten und Artikeln eine Chance gebe:

  1. Der erste Satz ist so formuliert, dass man ihn versteht (klingt seltsam, aber ist nicht unbedingt immer der Fall, vor allem bei Sachtexten).
  2. Nach den ersten zehn Sätzen bin ich voll in der Handlung bzw. Thema.
  3. Mit dem Geschriebenen bzw. Gelesenen kann ich mich nach den wenigen Sätzen identifizieren.

Bin jetzt gespannt ob das tatsächlich so hinhaut und ob man das auch auf Bücher anwenden kann. Es ist schon oft genug vorgekommen, dass ein Buch erst nach einigen Kapiteln richtig gut geworden ist. Ich werde berichten.
Es würde mich auch interessieren, ob andere ähnliche „Lesetaktiken“ haben und freue mich über Kommentare.

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