Die Elixiere des Teufels

E.T.A. Hoffmann

Nein, das hier wird keine Rezension. Auch wenn ich eine schreiben wollen würde, könnte ich es momentan nicht. Daher folgt nur ein kleiner Bericht.
Wie bereits geschildert, habe ich mir letztes Jahr vorgenommen, einige Bildungslücken bezüglich der Weltliteratur zu schließen. Sinnvollerweise nutze ich hierfür die Autofahrt zum Büro und den Nachhauseweg. Geht am besten mit Hörbüchern. Angefangen habe ich mit „Der kleine Prinz“, was ordentlich in die Hose gegangen ist, da ich die Zeichnungen nicht kannte. Zugegeben, die gekaufte Ausgabe war wirklich vollständig und von Liefers liest hervorragend. Doch was ist schon hören, wenn man die Boa nie gesehen hat, die einen Elefanten gefressen hatte?
Nun habe ich mich an ein neues Werk getraut. Diesmal sollte es E.T.A.Hoffmann und „Die Elixiere des Teufels“ sein. Also das Hörbuch auf ITunes gekauft (Anbieter Audible.de). Auf CD gebrannt ergab es zwei Scheiben. Das machte mich schon ein bisschen skeptisch, da „Der kleine Prinz“ bereits vier CDs gewesen waren, aber man kann nie wissen.

Die Elixiere des Teufels
Die erste CD fing sehr gut an. Zwar liest der Sprecher bei Weitem nicht so gut, wie Liefers, doch die Qualität des Hörbuchs ist sehr gut. Nach ca. zehn Minuten hatte ich den Eindruck, dass mit einer kurzen Musikuntermalung einfach einige Passagen übersprungen wurden. Nach weiteren zehn wurde die Stimme des Sprecher plötzlich leiser, so als würde man sie ausblenden. Ein kurzes teuflisches Lachen erklang und die Erzählung ging an irgendeiner fortgeschrittenen Stelle des Romans weiter. Schneller als gedacht, ist man bereits bei der Sterbeszene von Medardus angelangt. Auch als aufmerksamer Zuhörer versucht man vergeblich sich in diesem Erzählfluss zu orientieren, denn von zurecht finden kann man kaum sprechen. Von einer Sekunde auf die nächste ging es nicht mehr um Bruder Medardus, sondern um Olympia und ihre Augen, d.h. es folgt völlig unerwartet und ohne Vorwarnung die Novelle „Der Sandmann“. Schon ist man bei CD 2, die den vollständigen Rest der Novelle enthält. Lustigerweise ist die Version nicht mehr auf iTunes erhältlich.

Von „Die Elixiere des Teufels“ hat man vielleicht die Hälfte verstanden. Was also tun? Klar, im Internet nach Inhaltsangaben und Interpretation etc. suchen und nach dem Taschenbuch. Hier kam recht schnell der AHA-Effekt. Die Skepsis bezüglich der zwei CDs war berechtigt, denn der Roman hat in den Taschenbuchausgaben gute 380 Seiten.

Erfreut stellte ich fest, dass es den Klassiker als kostenlose Kindle-Version gibt. Doch hier schrecken einen erfreulicherweise bereits die Rezensionen ab. Schlecht übersetzt bzw. eingescannt und nicht nachbearbeitet usw. und sofort. Was bleibt mir als noch übrig? Jepp, auch diesmal muss ich wohl das gedruckt Exemplar kaufen und lesen. Das war Hörbuch-technisch bereits der zweite Griff ins Klo!

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