Stummgelebt

Stephanie Mattner & Peer de Beer (Hrsg.)

Du kannst nicht immer schweigen! Jede Veränderung braucht den Mut des Gesagten. „Stummgelebt“ ist unsere Gesellschaft. Hier brechen wir auf!

 

„Stummgelebt“ – so lautet der Titel des Sonderbandes, den die Herausgeber Stephanie Mattner und Peer de Beer im Rahmen des Projektes sternenblick.org publiziert haben. Darin vereint finden sich Gedichte unterschiedlicher Autoren, die sich mit der heutigen schnelllebigen Welt auseinander setzen. Mit den vielen unangenehmen Dingen, mit dem Schein anstatt dem Sein und vielleicht gerade doch mit dem Sein und Wollen. So finden sich Texte mit Titeln wie Inszinierte Euphorie, Verstummt, Glückssucher oder Das große Heldensterben.

cover stummgelebt
Quelle: Sternenblick.org

Gegliedert sind die Werke in drei Kapiteln: Marionettentanz, Schöne neue Welt und Lichtblind, die zudem mit einem passenden Bild eingeleitet werden. Auch auf das Layout wurde von Sternenblick viel Wert gelegt, so dass man beim Lesen seine Freude hat.

In diesem Band sieht man die reiche Vielfalt der Gedanken, die sich Autoren und damit wir zu einem vielleicht einfach scheinenden Thema gemacht haben. Gesellschaftskritik, Selbstzweifel, Hoffnung und Schmerz, aber auch Aufbruch. Davon handeln diese lyrischen Texte.

Wer mehr zu dem Projekt Sternenblick erfahren möchte, besucht am besten die Website. Mit jedem verkauften Buch unterstützt Ihr eine Spendenaktion. Zwei konnten bereits abgeschlossen werden und die dritte kann man hier online mitverfolgen.

Stummgelebt gibt es bei amazon als Printausgabe und E-Book. Riskiert einen Blick. Lyrik hat viele Gesichter.

Eigene Meinung

Kann man von einem Buch unvoreingenommen schreiben, wenn man selbst als Autor vertreten ist? Es ist schon schwierig, denn ein bisschen Stolz schwingt mit, wenn ich über den Titel „Fairness“ den eigenen Namen lese.

Nichtsdestotrotz habe ich in diesem Buch andere Gedichte gefunden, die mich zum Nachdenken gebracht, aber auch sehr überrascht haben. Facettenreich sind wir ein vorgegebenes Thema angegangen und vielfältig wurde es interpretiert. Eine schöne Auswahl.

Sehr gefallen haben mir die folgenden Gedichte:

  • Fremdbestimmt – Ingrid Herta Drewing
  • Vom Beschneiden der Flügel – Jörg Krüger
  • Echo – Benkevie

Und dann gibt es da noch ein Gedicht. Es hat sich in mein Gedächtnis gebrannt, weil es zu den anderen so gar nicht passen will. Sprechen doch alle anderen Werke von einem lyrischen „Wir“ oder „Ich“. Von dem was wir sind, waren und werden. Nur eines nicht. Dieses eine spricht vom „Euch“. Es zeigt nicht auf, sondern zeigt mit dem Finger auf den Leser. Auf Dich und mich und auch wieder nicht, denn es zeigt mit dem Finger auf ganz bestimmte Menschen. Wahrscheinlich muss das so sein, damit man sich Gedichte merkt.

Fazit: Reinschauen, reinlesen, staunen!

Dieses Projekt werde ich gerne weiterverfolgen und freue mich auf neue Bücher und Ausschreibungen. Den Herausgebern weiterhin viel Erfolg! Den Lesern gute Unterhaltung!

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