Die Pestglocke

Die Pestglocke

Patrick Dunne

Die junge Archäologin Illaun Bowe entdeckt auf dem Pestfriedhof eines irischen Städtchens eine lange verschollene Madonna. Sofort beginnt sie, die Wahrheit hinter dem Mythos um die Heilkräfte der Statue zu erforschen. Da erschüttert ein brutaler Ritualmord den Ort. Und damit nicht genug! Offenbar wurde bei ihren Ausgrabungen ein Pesterreger freigesetzt. Nur Illaun erkennt, dass die Todesfälle auf teuflische Weise zusammenhängen – und ein Sterbender prophezeit ihr, dass dies erst der Anfang sei…



Achtung Verriss!

Der Klappentext hat so gut wie gar nichts mit der Handlung zu tun. Die Geschichte geht sehr viel versprechend los, wenn auch anders dargestellt, als auf dem Waschzettel, denn bereits im Prolog wird die Leiche gefunden, die eine Zeit lang eine völlige Nebenrolle spielt. Die Protagonisten ist irgendeine Frau, eine Archäologin, die anscheinend die üblichen Probleme hat. Sie findet die Statue noch nicht mal selbst, sondern ihr Team. Als dann bei dem zufälligen Fund auch noch ein Bleisarg seinen flüssigen Inhalt auf einen Mitarbeiter entleert, denkt man das Buch wird richtig gut. Als auch noch der besagte Mitarbeiter im Krankenhaus an einer Krankheit stirbt, die weder zum Krankheitsbild Pest noch sonst was passt, liest man gerne weiter. Und dann….ja dann…kommt der Anfang vom Ende und das bereits auf Seite 79 von 378!
Plötzlich wird aus dem „Kelten“-Thriller eine Mischung aus Beziehungskrise der verlobten Protagonisten, ein Rassenkonflikt in einem irischen Nest in der Nähe von Dublin aufgrund des Ritualmordes, zu dem, wie sollte es auch anders sein, ein Spezialist aus Südafrika eingeflogen wird UND na, jetzt darf man raten, dieser selbstverständlich Ursache für die Beziehungsprobleme wird. Nebenher beschäftigt sich die Protagonistin selbstverständlich ebenfalls mit der pubertierenden Tochter ihrer besten Freundin, verkuppelt die Freundin mit dem Bullen, der irgendwie in allen Fällen ermittelt und man wird den Eindruck nicht los, dass in diesem Buch sowieso schon jeder mit jedem was hatte oder haben wird. Was das alles mit dem Fund zu tun hat und dem Mord? Gar nichts, ausser dem Südafrikaner, der selbstverständlich Pathologe ist!
Auf Seite 150 weiß man bereits, wer vermutlich der Mörder sein wird und kann erahnen, wer wie mit der Sache im Zusammenhang steht. Der einzig interessante Charakter eines Fremden, der plötzlich in dem unter Quarantäne stehenden Städtchen auftaucht, kommt viel zu kurz und mittendrin liegt auch noch der Vater der guten Illaun, aber auch das nur eine Nebensächlichkeit, die zur Handlung nichts beträgt, genau wie die vielen Charaktere, die in diesem Buch auftauchen, irgendeine völlig belanglose Rolle einnehmen, im Sterben.
Das beste ist aber der Titel des Buches, der ist entweder ein total hirnverbrannter Übersetzungsfehler (öhm ne, ist er nicht, auch der englische Titel The Lazarus Bell macht nicht wirklich Sinn) oder aber so tiefgründig, dass es sich dem Leser nicht wirklich erschließt, was es damit auf sich hat (ausser Lazarus als Schutzpatron). Die Statue, ihr Fund und ihre Geschichte sind eher schmückendes Beiwerk in einer flachen Handlung.

Fazit: Bis Seite 79 wäre es eine wirklich gute Geschichte gewesen und dabei hätte es der Autor auch belassen sollen.
Schlecht, einfach nur schlecht!

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