Grabeshauch

Grabeshauch
Charlaine Harris

Harper Connelly, die Tote aufspürende junge Frau, wird diesmal nicht nur mit einem geheimnisvollen Todesfall konfrontiert, sondern auch mit ihrer Vergangenheit. Während sie in Texas auftragsgemäß dem Tod eines reichen Patriarchen nachspürt, erfährt ihr scheinbarer Stiefbruder und Lebensgefährte Tolliver, dass sein Vater aus dem Gefängnis entlassen wurde. Harper fürchtet den manipulativen Mann, der sich wieder in ihr Leben drängt. Doch endlich wird das Geheimnis um ihre verschwundene Schwester Cameron gelüftet….

Dies ist der letzte Teil der Harper Connelly-Reihe. Ihr letzter Auftrag führt Harper und ihren Stiefbruder, der gleichzeitig auch ihr Manager und Liebhaber ist nach Texas, wo sie für eine reiche und wohlbekannte Familie den Tod des Großvaters untersuchen soll. Bereits bei der ersten Begegnung kommen Harper der Bruder und Freund ihrer Auftraggeberin Lizzie sehr bekannt vor, doch sie kann sich nicht erinnern woher. Eigentlich scheint der Auftrag leicht und schnell erledigt, wenn da nicht auch noch das Grab der Pflegerin des alten Mannes gewesen wäre. Bisher war man der Meinung, dass die Frau an einer Infektion gestorben sei. Da Harper ihre Gabe präsentieren soll, ist die Verwirrung umso größer, als sie den Auftraggebern mitteilt, dass die Frau nach der Geburt eines Kindes gestorben ist. Jetzt steht das Erbe auf dem Spiel. War das Kind von Großvater? Falls nicht, von wem dann? Erst nach acht Jahren scheint die Wahrheit ans Tageslicht zu kommen und nicht nur für diese Familie. Denn in Texas wohnen auch die zwei jüngeren gemeinsamen Geschwister von Harper und Tolliver, aber auch Tollivers älterer Bruder Marc. Als auch noch deren Vater auftaucht und Tolliver angeschossen wird, nimmt die Geschichte sehr seltsame Verläufe.
In diesem letzten Teil hat sich Harris wirklich nicht mit Ruhm bekleckert. Das Buch ist wirklich okay, aber auch nicht mehr. Sehr oft gibt es Passagen, die sich wiederholen. Immer wieder lässt sie Harper auf die Vergangenheit reflektieren und dieselben Gedanken führen. Das nervt mit der Zeit.

Fast hat man den Eindruck, dass Harris gar keine Lust gehabt hatte, diesen letzten Teil zu schreiben. Zwar sind die Ideen gut für das Ende und die Zusammenhänge schlüssig, aber die Umsetzung ist im Gegensatz zu den anderen Büchern wirklich mau. Selbst die Handlungen wiederholen sich. Wird im dritten Teil Harper durch ein Fenster angeschossen und erleidet einen Streifschuss am Arm, sodass sich ihr Stiefbruder um sie kümmern muss, so passiert im vierten Teil genau dasselbe nur mit vertauschten Rollen. Tolliver wird an der Schulter getroffen. Selbst die Sexszenen, die kurz aber gut gehalten sind, wiederholen sich. Nun muss sie auf seinen kranken Arm aufpassen, während er es im Buch davor tat. Irgendwann fragt man sich als Leser, ob Harris an diesen Stelle wirklich nichts mehr eingefallen ist? Auch ziehen sich einige Teile zu sehr in die Länge. In diesem Buch wirkt Harper als Protagonistin sehr langweilig und flach. Da ist das Auftauchen von Manfred fast schon eine willkommene Abwechslung.
Auch bei der Übersetzung scheint man sich keine richtige Mühe mehr gegeben zu haben, denn solche Sätze lesen sich einfach nur schräg oder ich verstehe den Witz dahinter nicht.

“Da ich schon mal durch ein Fenster angeschossen worden war, fragte ich mich, was bloß mit uns und Fenstern los war. —

Fazit
Nichts für Quereinsteiger, da lohnen sich die vorherigen Bücher wesentlich mehr. Das letzte ist wirklich etwas für Fans und diejenigen, die wissen wollen, was es mit der verschwundenen Schwester Cameron wirklich auf sich hat. Denn das Geheimnis um ihr Verschwinden wird tatsächlich aufgelöst.

Lustig wäre ein Spinn-Off mit Manfred. Der Charakter des Hellsehers ist Harris ausgesprochen gut gelungen. Hier würde ich sehr gerne mehr lesen.

Rezension “Ein eiskaltes Grab”

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